"Mein Anderes Deutschaland" beschreibt eine Entdeckungsreise, die die deutsche Geschichte, den deutschen Mythos und ihre Berührungspunkte mit dem jüdischen Leben zu erforschen versucht. Ihren Ausgang nimmt sie aus jüdisch-israelischer Sicht von dieser Vergangenheit, die in der Berliner Landschaft nach wie vor gegenwärtig ist – in ihren Skulpturen, Monumenten und Denkmälern.
Ganz bewusst wurden für diese Reise überwiegend Skulpturen und Denkmäler des 18. und 19. Jahrhunderts ausgewählt, vor allem aus dem Berliner Raum. Denn diese Gegenstände und ihre Geschichte sind geeignet, bestimmte, wichtige Aspekte der deutsch-jüdischen Geschichte als Allegorie darzustellen. Zudem liegt es auf der Hand, sie mit den Mitteln der Kunst zu erforschen und sie künstlerisch zu deuten.
Die neue Serie erscheint wie ein assoziatives Märchen. Jedes Bild ist Teil des Gesamten. Felix Mendelssohn, Sophie Charlotte, Kaiser Wilhelm, die Figur der Synagoga, das Berliner Stadtschloss u. a. erfüllen darin eine dreifache Funktion. Zuerst geht es um die Aussage des ursprünglichen Werks; dann um die Rolle, die eine Skulptur oder ein Monument innerhalb des Märchens spielt; und schließlich um die Rolle, die das Werk in der Geschichte spielt bzw. darum, wie der Lauf der Geschichte mit diesem Objekt seinerseits ‘gespielt’ hat. (Hierzu die Anmerkung, dass einige der präsentierten Skulpturen und Monumente während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt oder sogar zerstört wurden.)
Die Aussagekraft der Serie liegt im Spannungsfeld zwischen dem Reiz der Schönheit einerseits und der Klage um Verlust und Zerstörung andererseits.
An allen fünfzehn Bildern wurde Mischtechnik angewandt. Dominierend ist das einbrennen der (OSB) Holzplatten mit Brand- bzw. Lötkolben.
Über die Serie"Mein Anderes Deutschland" in "Geschichte und Theorie",
Bezalel Academy fÜr kunst und Design Online-Journal(Englisch).
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